Khalsa Panth & Amrit Taufe

Guru Khalsa Panth - Guru Gobind Singh Ji

Bevor es zur Gründung des Khalsa Panth kam, wurden die Sikhs von Satguru Nanak Dev bis Guru Tegh Bahadur mit Charan Pahul zum "Sikh" eingesegnet. Die Sikh Gurus haben Wasser in einer Sarbloh Batta mit Ihren Füssen berührt bzw. wurden die Lotusfüsse (Charan Kamal) des Sikh Gurus vom Aspiranten gewaschen, währenddessen wurde Gurbani rezitiert. Im Anschluss daran wurde dieses Wasser getrunken. Der Sikh wurde mit Waheguru Naam (Gur Mantar Waheguru), dem Mool Mantar und Gurbani gesegnet und in das Haus des Gurus, in den Sikh Glauben, aufgenommen. Diese Tradition wurde mit der Gründung des Khalsa Panth und der Amrit Sanchar Taufe (Khande di Pahul) abgelöst. Der Khalsa Panth (ਖ਼ਾਲਸਾ) ist die Vereinigung aller getauften Sikhs, die die Amrit Taufzeremonie vollzogen und sich dazu verpflichtet haben, ein Leben nach den hohen Standards, die die Sikh Gurus und Guru Gobind Singh festlegten, zu leben und das Khalsa Rehat, den Verhaltenskodex für getaufte Sikhs, einzuhalten. Der Khalsa Panth wird durch die fünf Geliebten (Auserwählten), den Panj Pyare, repräsentiert. Der Guru Khalsa Panth wird als die Verkörperung des Gurus bezeichnet. Von diesem Tag an waren Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit für Sikhs nicht nur leere Worte, sondern sie bekamen einen tiefen Sinn für jene Menschen, ungeachtet ihrer Kaste, Herkunft, Beruf, Geschlecht und bisherigem Glauben. Die Gründung des Khalsa Panth war ein revolutionärer, sozio-kultureller und religiöser Meilenstein in der Geschichte der Sikhs und für all' diejenigen, die den Sikh Glauben auf dem indischen Subkontinent annahmen. Der Stellenwert einer Person wurde durch das Kastensystem bestimmt. Die Wiedergeburt in den Khalsa Panth stand und steht bis heute für die Auflösung dieser Strukturen.

Der Ruf des Gurus - Vaisakhi 1699

Guru Gobind Singh verschickte Einladungen an die verschiedenen Sikh Sangats, damit sie nach Sri Anandpur Sahib zu Vaisakhi kommen sollten. Tausende von Sikhs kamen der Einladung des Gurus nach und versammelten sich in Sri Anandpur Sahib zu den Feierlichkeiten. Nach den Morgengebeten stellte sich Guru Gobind Singh mit Seinem Schwert in der Hand vor die Sikh Sangat und rief:

Gibt es unter Euch einen wahren Sikh, der mir seinen Kopf opfert?

Guru Gobind Singh wiederholte Seinen Aufruf erneut und Bhai Daya Ram, ein Khatri von Lahore, stand auf und opferte sein Selbst dem zehnten Sikh Guru. Guru Gobind Singh nahm Bhai Daya Ram mit in ein naheliegendes Zelt und kam wenig später mit einem blutverschmierten Schwert zur Sangat zurück. Erneut rief der zehnte Sikh Guru in die Versammlung:

Ich brauche einen weiteren Sikh, der mir seinen Kopf opfert.

Diesem Aufruf folgte Dharam Das, ein Jat aus Delhi. Auch er ging mit Guru Gobind Singh in das Zelt. Der Sikh Guru kam erneut mit einem blutigen Schwert hinaus und forderte erneut nach einem weiteren Kopf von einem Sikh. Mokham Chand, ein Wäscher aus Dwarka, kam hervor, danach Himmat Rai, ein Wasserträger aus Jagannath. Der letzte, der sich opferte, war Sahib Chand, ein Friseur aus Bidar. Guru Gobind Singh verblieb eine Zeit lang im Zelt und kam anschliessend mit den fünf Auswerwählten, die in besonders schöner Uniform in Bana mit den 5 Kakār gekleidet waren, vor die Sikh Sangat. Guru Sahib initiierte diese fünf Geliebten in die Bruderschaft des Khalsa Panth mit einer neuen Taufzeremonie, der Amrit Sanchar Taufe (Khande di Pahul). Er teilte der Sikh Sangat mit, dass diese fünf Geliebten die Panj Pyare sind. Guru Gobind Singh verkündete weiter, dass diese fünf Auserwählten der Nukleus der Khalsa für alle Zeit sein werden.

In einer Sarbloh Batta (Eisenschale) wurde Wasser hineingefüllt. Mata Jito Ji, die erste Ehefrau von Guru Gobind Singh, wurde gerufen, um dem Taufwasser Patasay (Zuckerstückchen) hinzuzufügen. Der Sikh Guru begann mit einem Khanda, einem doppelseitigen Schwert aus Eisen, das Zucker im Wasser aufzulösen, um das Amrit Taufwasser herzustellen. Währenddessen rezitierte Guru Gobind Singh, der in der Position von Bir Asan saß, die folgenden fünf Gebete:

Japji Sahib, Jaap Sahib, Tavprasad Savaiye, Chaupai Sahib und Anand Sahib alle 40 Verse.

Dieses Taufwasser wurde Amrit genannt und vereint zwei Komponenten in sich: Bir Ras, Kämpfergeist & Heldentum, und Prem Ras, die Qualität von Liebe. Guru Gobind Singh fragte die fünf Auswerwählten, sich in Bir Asan hinzusetzen und Ihm, dem Guru, während der Taufe in die Augen zu schauen. Die Seelenkraft des Gurus wurde dabei auf die fünf Geliebten übertragen. Er gab jedem der fünf Geliebten 5 Hände Amrit zu trinken, bei jedem Mal sagte Guru Gobind Singh: Waheguru ji ka Khalsa - Waheguru ji ki Fateh, jeder der fünf Singhs erwiderte Waheguru ji ka Khalsa - Waheguru ji ki Fateh. Danach wurde das Amrit Taufwasser fünf mal in die Augen, danach fünf mal auf die Kopfoberfläche geträufelt. Anschliessend tranken die fünf Geliebten nacheinander schluckweise das Amrit Taufwasser aus der Eisenschale, um ihre Einweihung in die kastenlose Gemeinschaft der Khalsa zu demonstrieren. Der zehnte Sikh Guru änderte die Namen der fünf Getauften in Singh (Löwe) um.

Bhai Daya Singh
steht für Mitgefühl

Bhai Dharam Singh
vertritt das Gesetz von Rechtschaffenheit und Justiz

Bhai Mohkam Singh
verweist auf Disziplin und Stärke

Bhai Sahib Singh
repräsentiert Führung und royale Souveränität

Bhai Himmat Singh
symbolisiert Mut und Tapferkeit

Mahakavi Bhai Santokh Singh Ji in Sri Gur Pratap Suraj Granth

beschreibt diesen Moment nach der Vorbereitung des Amrit wie folgt:

ਕਮਲ ਪਾਨ ਅੰਮ੍ਰਿਤ ਕੋ ਲੀਨੋ।
ਦੇ ਕਰ ਤਿਨਹਿ ਪਿਆਵਨ ਪਿਆਵਨ ਕੀਨੋ।
ਲੋਚਨ ਮਹਿ ਛਿੜਕੇ ਫੁਨ ਮਾਰ ਮਾਰੇ।
ਕੇਸ ਜੂੜ ਮੈਂ ਅੰਜੁਲ ਡਾਰੇ ॥੨੯॥
ਵਾਸੀ ਨਾਮ ਬੂਝ ਬੂਝਿਬੋ ਕੀਨ।
ਪ੍ਰਿਥਮੈ ਦਯਾ ਸਿੰਘ ਕਹਿ ਦੀਨ।
ਲਵਪੁਰ ਜਨਮ ਬਸਨ ਬਸਨ ਕੋ ਧਾਮੂ।
ਦਯਾ ਸਿੰਘ ਬਖਸ਼ਯੋ ਨਾਮੂ ॥੩੦॥
ਦੂਸਰ ਕਹਯੋ ਕਹਯੋ ਹਸਤਨਾਪੁਰ ਕੋ ।
ਨਾਮ ਧਰਮ ਸਿੰਘ ਮੈਂ ਸਿੱਖ ਗੁਰ ਕੋ।
ਤ੍ਰਿਤੀਯੋੋ ਭਨਤਿ ਭਯੋ ਪ੍ਰਭ ਪ੍ਰਭ ਪਾਸੀ।
ਪੂਰੀ ਦਵਾਰਕਾ ਹੈ ਵਾਸ ਮਮ ਵਾਸ ਵਾਸੀ ॥੩੧॥
ਮੁਹਕਮ ਸਿੰਘ ਨਾਮ ਹੈ ਹੈ ਮੋਰਾ।
ਚਤੁਰਥ ਸਿੱਖ ਬੋਲਯੋ ਕਰ ਜੋਰਾ।
ਬਿਦਰਪੁਰੀ ਵਾਸੀ ਪਹਿਚ ਪਹਿਚਾਨੋ।
ਸਾਹਿਬ ਸਿੰਘ ਨਾਮ ਮਮ ਮਮ ਜਾਨੋ ॥੩੨॥
ਪੰਚਮ ਕਹਿ ਕਹਿ ਵਾਸੀ ਜਗੁਨਾਥ।
ਹਿੰਮਤ ਸਿੰਘ ਨਾਮ ਹੇ ਹੇ ਨਾਥ ਨਾਥ।
ਇਮ ਸਭਿ ਦਿਸਿ ਕੇ ਗੁਰੂ ਸਕੇਲੇ।
ਚਾਰਹੁ ਬਰਣ ਏਕ ਕਰਿ ਮੇਲੇ ॥੩੩॥
ਅਬਿ ਤੇ ਕਹਹੁ ਕਹਹੁ ਅਨੰਦਪੁਰ ਵਾਸੀ।
ਪਾਂਚਉ ਨਾਮ ਧਰੇ ਧਰੇ ਗਨ ਗਨ ਰਾਸੀ।
ਸ੍ਰੀ ਗੁਰ ਪੁਨ ਪੁਨ ਸਭਿ ਸਭਿ ਰਹਿਤ ਰਹਿਤ ਬਤਾਈ।
ਤਿਮ ਦੇ ਪਾਹੁਲ ਦਾ ਜੋ ॥੩੫ ਗੁਰ ਜੀ ॥੩੫॥

Guru Ji mit Seinen Lotushänden nahm Amrit von der Batta und gab ihnen, den Panj Pyare zu trinken. Der Guru sprengte Amrit in die Augen des Panj Pyare und legte Amrit in das Kes (an der Stelle des Dasam Duar).
Guru Ji bat die Panj Pyare mitzuteilen, woher sie kamen. Zuerst sprach Bhai Daya Singh Ji: "Ich bin in Lavpur (Lahore) geboren und lebe in Lahore, Guru Ji, du hast mich mit dem Namen Daya Singh (Verkörperung des Mitgefühls) gesegnet.
Der zweite sagte: "Ich komme aus Hastinapur und als Sikh des Gurus bin ich mit dem Namen Dharam Singh (der Verkörperung von Gerechtigkeit) gesegnet worden." Der dritte sagte zu Guru Ji: "Ich bin ein Bewohner von Dwarka".
"Ich wurde mit dem Namen Mohkam Singh (Verkörperung von Stärke) gesegnet." Der vierte Pyara sagte: "Ich bin ein Bewohner von Bidar, mein Name ist Sahib Singh (die Verkörperung von Souveränität)."
Der fünfte Pyara sagte: "Ich bin ein Bewohner von Jagganath Puri, O Meister! Mein von dir gesegneter Name ist Himmat Singh (Verkörperung des Mutes)". Auf diese Weise brachte Guru Sahib die Sikhs aus allen vier Richtungen zusammen und löste die Chaar Vārān (4 Kasten) auf und machte sie zu einer Einheit.
Guru Ji sagte dann zu den fünf Geliebten: "Von heute an seid ihr Bewohner von Anandpur, der Stadt der Glückseligkeit." Guru Ji erklärte den Panj Pyare das Rehat Maryada (Verhaltenskodex), an das sie sich halten müssen, damit sie für immer in Seligkeit (Anand, Bliss) bleiben.
Quelle: Sri Gur Pratap Suraj Granth, Ruth 3, Adhyae 19

Der Meister ist der Schüler und der Schüler ist der Meister

Nachdem der zehnte Sikh Guru die Panj Pyare in den Khalsa Panth initiierte, wies Er sie an, Ihn auf dieselbe Art zu taufen und in den Khalsa Panth aufzunehmen. Guru Gobind Singh sah Seine fünf Geliebten an und sagte:

Die Khalsa ist der Guru und der Guru ist die Khalsa. Es gibt keinen Unterschied zwischen mir und Euch.

Danach initiierten die Panj Pyare den zehnten Sikh Guru, Sein Name von Geburt an war Gobind Rai. An diesem Tag wurde aus Gobind Rai, Guru Gobind Singh. Danach sprach der zehnte Sikh Guru:

Von heute an seid ihr von den vier Bindungen der Kasten in der Gesellschaft befreit: Krit, Kul, Dharam und Karam.

Das Wort Khalsa übersetzt bedeutet Rein, Souverän, Makellos, Bruderschaft, Gleichstellung, Frei. Der Khalsa Panth wurde an Vaisakhi 1699 auf den Willen von Akaal Purakh Waheguru, Gott, durch Guru Gobind Singh auf Erden manifestiert. Der Vater des Khalsa Panth ist Guru Gobind Singh. Die Mutter des Khalsa Panth ist Mata Sahib Devan Kaur. Dieses historische Ereignis, die Gründung des Khalsa Panth, fand in der Stadt der Glückseligkeit, in Sri Anandpur Sahib, statt.

Seitdem wurde die temporale Führung der Sikhs auf den Khalsa Panth übertragen und erhielt den Titel Guru Khalsa Panth. Verantwortlich für alle exekutiven, militärischen und zivilen Angelegenheiten in der Sikh Gesellschaft. Die spirituelle, religiöse Führung wurde auf den Ewigen Guru der Sikhs, den Siri Guru Granth Sahib, übertragen. Die Sarbat Khalsa ist die Versammlung aller getauften Sikhs mit direkter demokratischer Abstimmung. Ein männlicher Sikh, der in den Khalsa Panth initiiert (getauft) wird, erhält den Titel Singh, was Löwe bedeutet. Die getauften Sikh Frauen erhalten den Namen Kaur, Prinzessin. Getaufte Sikhs werden als Amritdharis bezeichnet. Man erkennt sie daran, dass sie stets die fünf Glaubensartikel, die 5 Kakār (5 K's) als Bekenntnis zu ihrer Sikh Identität und Religion tragen. Der Khalsa Panth nimmt eine ausserordentlich wichtige Stellung in der Geschichte der Sikhs ein. Der Khalsa Panth beschützt die Legislatur der Sikh Gurus von Satguru Nanak Dev bis Guru Gobind Singh, die Heiligkeit des Siri Guru Granth Sahib, der Sikh Schriften und die Grundlagen im Sikh Glauben, Gurmat. Der Khalsa Panth hat die Aufgabe, das kulturelle und religiöse Erbe der Sikhs in Reinheit und Authentizität zu bewahren. Von der Khalsa wird erwartet keine Rituale durchzuführen, nicht abergläubisch zu sein, unerschütterliches Vertrauen (Bhavana/Shardha/Bharosa), Liebe und Hingabe in den Einen transzendentalen Schöpfergott Ik Oankar zu haben, nur Ihm zu dienen und zu folgen. Die Khalsa betrachtet alle Menschen als gleich, unabhängig von Kaste, Herkunft, sozialem Status, Beruf, Geschlecht und Religionszugehörigkeit.

Guru Gobind Singh, der zehnte Sikh Guru, liess sich von den Panj Pyare an Vaisakhi 1699 in den Khalsa Panth initiieren. Dies symbolisiert die Einheit von Guru und Seinem Guru Khalsa Panth.

Waho Waho Gobind Singh Aape Gur Chela.
Der Meister ist der Schüler und der Schüler ist der Meister.

Der Berichterstatter der Mogulen, Ghulam Mohyiuddin, schrieb folgenden Bericht über die Gründung des Khalsa Panth:

He has abolished caste and custom, old rituals, beliefs and superstitions of the Hindus and bonded them in one single brotherhood. No one will be superior or inferior to another. Men of all castes have been made to drink out of a single bowl. Though orthodox men have opposed him, about twenty thousand men and women have taken baptism of steel at his hand on the first day.

In den darauffolgenden Tagen erhielten über 80.000 Sikhs die Amrit Taufe.

Der Sant-Sipahi
Sikh Soldaten auf Champs-Élysées, Paris
(2. Weltkrieg)
Engländerin überreicht Blumen an
Sikh Soldaten (1. Weltkrieg)

Die Mitglieder des Khalsa Panths werden als Sant-Sipahi (Heilige & Krieger) bezeichnet. Es ist wichtig hier noch einmal zu betonen, daẞ die Sikhs nicht als eine Krieger Kaste einzustufen sind (wie z.B. auf Wikipedia Sikhismus zu lesen ist, dies impliziert, dass Sikhs zum hinduistischen Kastensystem gehören würden). Das Kastensystem der Hindus wurde von Satguru Nanak Dev von Anbeginn Seines Wirkens mit der Entstehung der Sikhi abgelehnt. Guru Gobind Singh befreite die Menschen mit der Einführung des Khalsa Panth 1699 aus genau diesem Kastensystem, dass auf Chancenungleichheit basiert.

Der Sant erinnert sich stets an Naam, an die Existenz und Realität Gottes, und meditiert auf den Einen Namen Gottes mit dem Gur Mantar "Waheguru". Der Sipahi setzt sich für einen rechtschaffenen Zweck ein. Die Khalsa haben den Eid geleistet, nach den Prinzipien des Sikh Glaubens und dem Gurmat Rehat Maryada (Sikh Verhaltenskodex) zu leben. Sie stehen historisch für die Verteidigung der Wehrlosen und Unterdrückten. Ein Khalsa greift niemals zuerst an. Er/Sie hat die Rechte und das Leben anderer zu verteidigen, als auch sein eigenes Leben zu beschützen. Der Khalsa Panth steht in vollem Einklang mit den grundlegenden Werten und Gesetzen einer demokratischen Gesellschaft. Tausende von Sikh Soldaten kämpften im 1. und 2. Weltkrieg für die französische Armee, für England, für die westlichen Alliierten gegen die Naziherrschaft und deren Verbündete. Das militärische Kontingent im Kampf um die indische Unabhängigkeit im Jahr 1947 bestand aus über 80 Prozent Sikh Soldaten.

Guru Tegh Bahadur, der neunte Sikh Guru, opferte Sein eigenes Leben, um die Menschenrechte und Glaubensfreiheit aller zu gewähren. Durch Sein Opfer entkamen Hindu Priester aus Kashmir der Hinrichtung durch die Mogulen.

Guru Tegh Bahadur sagt:
Habe niemals Furcht, noch füge anderen Furcht zu.
Dies ist das grundlegende Leitprinzip des Khalsa Panth.

Die fünf Glaubensartikel der Khalsa - die Panj Kakār ਪੰਜ ਕਕਾਰ (5 K's)

1) Kes - ungeschnittenes Haar
Kes, das lange ungeschnittene Haar, wird von den Sikhs als unverzichtbarer Teil des menschlichen Körpers betrachtet. Gottes Schöpfung ist perfekt und so Seine Manifestationen, wie der menschliche Körper. Das Haar ist ein göttliches Geschenk und ein Segen im Sikh Glauben. Darüber hinaus hat das Haar wichtige biologische Funktionen im Körper zu übernehmen. Lange bekannt als ein Zeichen von Hingabe und spiritueller Kraft, korrespondiert das ungeschnittene Haar mit dem Erscheinungsbild der zehn Sikh Gurus. Alle zehn Sikh Gurus hatten ungeschnittenes Haar. Ein Sikh sollte sich laut den Anweisungen der Sikh Gurus das Haar niemals schneiden. Es ist ein Symbol von Respekt vor der Perfektion Gottes. Das ungeschnittene Haar bildet das grundlegende Kakār für Sikhs.

Der Dastar (Turban) ist keines der fünf Kakār. Er wird zum Schutz des Kes (Haare) getragen und um das Dasam Duar*, das zehnte Tor, eine spirituelle Öffnung an der Kopfoberseite, zu schützen. Der Dastar ist eine spirituelle Krone, welche eine ständige Erinnerung für den Sikh ist, dass er/sie auf dem Thron des Bewusstseins sitzt und dazu verpflichtet ist, ein Leben nach der Lehre der Sikh Gurus und Gottes zu führen. Einen Dastar zu tragen symbolisiert Ehre, Nobilität, Souveränität, Hingabe, Selbstrespekt, Mut und Frömmigkeit. Der Dastar ist das Symbol für die Sikh Gurus, im besonderen von Guru Gobind Singh, der Seinen Sikhs damit ihre einzigartige Identität verlieh. Der Dastar soll laut Gurmat Rehat Maryada Schicht für Schicht gebunden und auf dieselbe Art und Weise abgewickelt werden.

*Dasam Duar: Im Heiligen Guru Granth Sahib steht geschrieben:

Gott legte die Seele in die innere Tiefe des Körpers und blies Atem in sie wie in ein Musikinstrument. Er schuf neun sichtbare Türen, während er die zehnte verborgen hielt. Durch Hingabe an den Wahren Guru zeigt er einigen die zehnte Tür (das zehnte Tor). Durch die Gnade des Gurus offenbart Gott dieses Tor, und der Mensch erhält die Einheit, die ewige Befreiung.

God put the soul into the inner depth of the body and blew breath into it like a musical instrument. He created nine visible doors, while kept the tenth concealed. He shows the tenth door to some, through devotion to the True Guru. By Guru's Grace, God reveals this gate and man get everlasting salvation.

Der menschliche Körper hat neun sichtbare Türen (2 Augen, 2 Ohren, 2 Nasenlöcher etc.) das zehnte Tor bleibt verschlossen, wenn der wahre Guru diese Tür öffnet, erlangt die Seele die Einheit mit Gott, die Realisierung und Befreiung (unison, enlightenment, salvation, liberation).

2) Kangha - ein kleiner Holzkamm

Ein Kangha ist ein kleiner Holzkamm, den die Sikhs mindestens zwei mal täglich zur Haarpflege benutzen. Er wird im Haar getragen. Das kämmen hilft dabei, das lange Haar zu pflegen und es von Knoten zu befreien. Der Holzkamm wird für die Pflege, Ordnung und Sauberkeit des Haares verwendet. Der Kangha erinnert den Sikh daran, sein Leben sauber und organisiert zu halten. Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass ein Holzkamm im Haar die Anhäufung statischer Ladung reduziert (Auszug Gurmat Rehat Maryada). Der Kangha wird auf dem Kopf, der höchsten Stelle des Körpers, im Haar platziert. Genauso wird der Khalsa erhaben, indem er sein eigenes Ego entfernt und bescheiden wird. Sikhs sollten eine Schnur an ihren Kangha binden, damit er möglichst einfach im Haar hält, um ein Herunterfallen zu verhindern.

3) Kachera - eine spezielle Shorts

ਸੀਲ ਜਤ ਕੀ ਕਛ ਪਹਿਰਿ ਪਕਿੜਓ ਹਿਥਆਰਾ ॥
Das Zeichen wahrer Enthaltsamkeit ist die Kachera, du sollst sie tragen... (Rehatnama)

Die Kachera symbolisiert Selbstrespekt und erinnert den Träger an die geistige Kontrolle über die Lust. Die Lust gehört zu den fünf Dieben: Lust, Wut, Gier, emotionale/materielle Verhaftung und Ego (Kaam, Krodh, Lobh, Moh, Ahankar).
Die Kachera steht für die Kontrolle über die Lust und symbolisiert zugleich die Treue in der Ehe. Die Kachera hat neben der spirituellen Bedeutung einen praktischen Nutzen für die Sikh Soldaten gehabt: Dieses Kleidungsstück garantierte dem Sikh Soldaten Bewegungsfreiheit, da sie im Vergleich zu anderen traditionellen Unterhosen jener Ära, wie dem Dhoti, leicht herzustellen, zu tragen und zu pflegen war. Die getauften Sikhs, die an der Amrit Sanchar Zeremonie teilnehmen, Frauen als auch Männer, tragen die Kachera. Die Kachera gibt dem Khalsa die Lehre:

Verheiratete Männer sind dazu angeleitet, das andere Geschlecht als Mutter, Schwester und Tochter zu betrachten. Dasselbe gilt für die verheiratete Frau, das männliche Geschlecht als Vater, Bruder und Sohn anzusehen.
(Rehatname Bhai Desa Singh, S. 147 und Bhai Gurdas Var 29, Pauri 11)

Wie wichtig die eheliche Treue ist, wird in den folgenden Versen aus dem Heiligen Guru Granth Sahib und aus dem Var von Bhai Gurdas deutlich:

Diejenigen, die in eine außereheliche Beziehung treten, werden zur Hölle gebracht und in heißem Öl gekocht.
Those who enter sexual relationships outside of marriage shall be taken to hell and boiled in very hot oil.
(SGGS, Ang 546)
Sei wahrhaftig zu deiner eigenen Frau, siehe andere als deine Töchter und Schwestern an (dasselbe gilt für Frauen, andere Männer als Brüder und Söhne anzusehen).
Be faithful to your one wife, see others as your daughters and sisters (for women the same).
(Bhai Gurdas, Var 6, Pauri 8)

4) Kara - eiserner Armreif

Den Sikhs wurde von Guru Gobind Singh bei Vaisakhi 1699 aufgetragen, einen Kara zu tragen. Der Kara sollte laut Gurmat Rehat Maryada aus Sarbloh (reinem Eisen) bestehen. Der Charakter eines Sikhs sollte stark wie Eisen, unzerbrechlich und von Beständigkeit geprägt sein. Der Kara ist eine konstante Erinnerung daran, dass alles, was eine Person mit ihrer Hand tut im Einklang mit der Lehre des Gurus/Gottes stehen sollte. Der Kara lehrt uns, dass die Hände Guru/Gott gehören und wir damit nicht stehlen, betrügen, fälschen, unterdrücken, richten oder sündigen sollten. Mit diesen Händen sollten wir ein ehrenhaftes Leben bestreiten, seine Erträge teilen, sowie der Gemeinschaft und dem Khalsa Panth dienen. Der Kara symbolisiert zudem die Ewigkeit und Endlosigkeit Gottes. Er ist ein Symbol für die ständige Bindung an Guru/Gott und an die Gemeinschaft, indem man ein Glied in der Kette des Khalsa Panths ist. Das Wort für Mitglied ist Kari. Laut wissenschaftlicher Studie fügt der Kara dem körpereigenen Haushalt Eisen hinzu, indem er auf der Haut reibt.

5) Kirpan - ein kurzer Dolch

Das Zeichen eines Khalsa ist es in der einen Hand einen Kirpan zu tragen, der Millionen von Sünden vernichtet.
The mark of a Khalsa is the one who holds a Kirpan in hand, by the wearing of which millions of sins are abolished. (Sri Dasam Granth, Ang 42)
Diejenigen, die ihre Waffen nie ablegen, sind die Khalsa mit einem exellenten Rehat.
Those who never depart his/her arms, they are the Khalsa with excellent conduct.
(Rehatnama Bhai Desa Singh, S. 148)

Der Kirpan ist ein kurzer Dolch, der die Pflicht eines Sikhs symbolisiert, sich für Notleidende, Schwache und Unterdrückte einzusetzen. Der Kirpan ist ein Symbol von Geduld, Gnade, Mut, Tapferkeit und Barmherzigkeit. Der Kirpan steht synonym dafür, destruktive Kräfte wie Unterdrückung, Unrecht und Ignoranz zu beseitigen. Getaufte Sikhs tragen zu jeder Zeit eine kurze Form des Kirpan (9-22 cm) an ihrem Körper. Seine Benutzung ist nur zum Schutze anderer und zur Selbstverteidigung erlaubt. Niemals aber zum Angriff. Der Kirpan ist in einem Gatra zu tragen und sollte möglichst niemals vom Körper getrennt werden. Der Khalsa Panth steht für die Aufrechterhaltung von Wahrheit und Rechtschaffenheit auf Erden, Sat und Dharam. Der Khalsa Panth ist moralisch gewissenhaft dazu verpflichtet, die spirituellen als auch die grundlegenden demokratisch-humanistischen Werte, zu schützen und zu verteidigen.

*Über die Wichtigkeit und Bedeutung der Haare im Sikh Glauben finden Sie weitere Informationen auf der Webseite

www.sikh-religion.de

Das Konzept der Fünf Auserwählten

Gurbani benutzt für die Zahl Fünf sowohl die Wörter "Panj" als auch "Panch". An manchen Stellen haben sie eine differenzierte Bedeutung. Die Zahl 5 nimmt im Sikh Glauben eine wichtige Stellung ein. Es gibt die Fünf Geliebten, die Panj Pyare, die fünf höchsten Takhts der Sikh Religion, die Fünf Glaubensartikel (Panj Kakār), die Fünf Morgengebete des Nitnem (Panj Bania), die Fünf Feinde (Panch Chor), die Fünf Tugenden, die fünf kosmischen Melodien/Klänge (Panch Shabad). Der Siri Guru Granth Sahib erläutert im Prozess der Schöpfung die Bedeutung der Fünf Ur-Elemente, bekannt als die Panch Tattva: Vaaye, Ap, Prithmi, Tej und Akash - Luft, Wasser, Erde, Feuer und Äther.

Im Sri Japji Sahib von Satguru Nanak Dev steht geschrieben:
ਪੰਚ ਪਰਵਾਣ ਪੰਚ ਪਰਧਾਨੁ ॥
ਪੰਚੇ ਪਾਵਹਿ ਦਰਗਹਿ ਮਾਨੁ ॥
Die Auserwählten, die Selbstgewählten, werden akzeptiert und zugelassen.
Die Auserwählten werden am Hof des Herrn geehrt.
The chosen ones, the self-elect, are accepted and approved.
The chosen ones are honored in the Court of the Lord.

In Panch Parvan von Giani Sant Singh Maskeen Ji ist zu lesen:
The Gurmukh Sikhs who are aware of these 'Panch' in word and action are the ones who are accepted by God Almighty and they are the ones who become the virtuous leaders in the society in the true sense. On reading the Sikh history one becomes aware that the Gursikhs who, led very pure and high thinking lives even the 'Panch' who were very near to their Gurus and who made tremendous sacrifices. The five Sikhs, for instance who were very close to Guru Arjan Dev Ji were:
Bhai Bidhi Chand Ji, Bhai Jetha Ji, Bhai Perana Ji, Bhai Para Ji, Bhai Lungha Ji. Likewise the five who were at the feet of Guru Tegh Bahadur Ji were: Bhai Mati Das Ji, Bhai Gurditta Ji, Bhai Dayala Ji, Bhai Jeta Ji, Bhai Udo Ji and they sacrificied their lives for the Guru. And the Five Pyare of Sri Guru Gobind Singh Ji were: Bhai Daya Singh Ji, Bhai Dharam Singh Ji, Bhai Himmat Singh Ji, Bhai Mohkam Singh Ji, Bhai Sahib Singh Ji, who offered their heads to the Guru and the Guru lovingly embraced them, initiated them with the holy water (Amrit) and laid the foundation of the Khalsa Panth, and said that whenever in the Guru's Diwan the Prashad shall be distributed, it should first of all be given to the 'Five Pyare' and this custom is carried out till today. And then the Guru drank the 'Amrit' from the hands of these 'Five Pyare' and set a new trend in the world, revealing that there is no difference between a true Guru and a true disciple... One must adopt qualities like Truth, contentment, compassion, morality and patience... One must get rid of desires, anger, greed, attachment and ego. Telling lies, criticizing, blaming and harming others, robbing and jealousy should be shed off; one should attain victory over such vices. All pain, strifes and unpleasantness can be avoided and cured by the virtue of unity. But in today's world people are caught in a web of differences and disunity. When a human being remembers HIM all the time and is intoxicated with the 'One', then he sees nothing but that One everywhere - and that is why the importance of Unity.

Die wahre Bedeutung des Wortes Panch beschreibt diejenigen, die die fünf Feinde (Kaam, Krodh, Lobh, Moh, Ahankar) überwunden haben; an ihrer Stelle haben die Fünf Tugenden dauerhauft ihren Sitz eingenommen. Es sind die Gurmukhs, die durch ihr vorbildliches, exemplarisches Leben Guru und Gott gedient haben.

Die traditionellen Sikh Kommentatoren erklären die Fünf Auserwählten wie folgt:

Guru Gobind Singh sagte über den Khalsa Panth, den er 1699 einweihte, folgendes:

Khalsa Mero Roop Hai Khas. Khalsa Maih Ho Karo Nivas.
(aus Sarbloh Granth, Amrit Kirtan Seite 291)
   
Gurmukhi Deutsche Übersetzung
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਰੂਪ ਹੈ ਖ਼ਾਸ ॥ Khalsa ist meine wahre Form.
ਖ਼ਾਲਸੇ ਮਹਿ ਹੌ ਕਰੌ ਨਿਵਾਸ ॥ In der Khalsa verweile ich.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਮੁਖ ਹੈ ਅੰਗਾ ॥ Khalsa ist meine ganze Unterstützung.
ਖ਼ਾਲਸੇ ਕੇ ਹੌਂ ਸਦ ਸਦ ਸੰਗਾ॥ Ich bin immer bei der Khalsa.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਇਸ਼† ਸੁਹਿਰਦ ॥ Meine Khalsa ist lieb und aufrichtig.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਕਹੀਅਤ ਬਿਰਦ ॥ Meine Khalsa ist bekannt und berühmt.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਪਛ ਅਰ ਪਾਤਾ ॥ Khalsa ist meine Abstammung und meine Zukunft.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਸੁਖ ਅਹਿਲਾਦਾ ॥ Khalsa bringt Freude und Glück.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਮਿੱਤਰ ਸਖਾਈ ॥ Khalsa ist mein wahrer Freund.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮਾਤ ਪਿਤਾ ਸੁਖਦਾਈ ॥ Khalsa ist Mutter, Vater und Spender von Freude.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੀ ਸੋਭਾ ਸੀਲਾ ॥ Khalsa ist meine wahre Schönheit.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਬੰਧ ਸਖਾ ਸਦ ਡੀਲਾ ॥ Khalsa ist ein unerschütterlicher und enger Partner.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੀ ਜਾਤ ਅਰ ਪਤ ॥ Khalsa ist meine Abstammung und Herkunft.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਸੋ ਮਾ ਕੋ ਉਤਪਤ ॥ Aufgrund der Khalsa wurde ich geboren.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਭਵਨ ਭੰਡਾਰਾ ॥ Khalsa ist mein Welt Schatz.
ਖ਼ਾਲਸੇ ਕਰ ਮੇਰੋ ਸਤਿਕਾਰਾ ॥ Aufgrund der Khalsa habe ich Respekt.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਸਵਜਨ ਪਰਵਾਰਾ ॥ Khalsa ist meine enge Familie.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਕਰਤ ਉਧਾਰਾ ॥ Khalsa gewährt mir Gefallen.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਪਿੰਡ ਪਰਾਨ ॥ Khalsa ist mein Körper und meine Seele.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੀ ਜਾਨ ਕੀ ਜਾਨ ॥ Khalsa ist der Atem meines Lebens.
ਮਾਨ ਮਹਤ ਮੇਰੀ ਖ਼ਾਲਸਾ ਸਹੀ ॥ Ehre und Ruhm begleiten meine Khalsa.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਸਵਾਰਥ ਸਹੀ ॥ Khalsa ist mein wahres Interesse.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਕਰੇ ਨਿਰਬਾਹ ॥ Khalsa erhält meine Mission.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਦੇਹ ਅਰ ਸਾਹ ॥ Khalsa ist mein Körper und Atem.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਧਰਮ ਅਰ ਕਰਮ ॥ Khalsa ist meine Rechtschaffenheit und Handeln.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਭੇਦ ਨਿਜ ਮਰਮ ॥ Khalsa ist meine geheime Zutat.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਸਤਿਗੁਰ ਪੂਰਾ ॥ Khalsa ist mein vollständiger wahrer Guru.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਸੱਜਨ ਸੂਰਾ ॥ Khalsa ist mein furchtloser Partner.
ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ਬੁਧ ਅਰ ਗਿਆਨ ॥ Khalsa ist meine Weisheit und Wissen.
ਖ਼ਾਲਸੇ ਕਾ ਹੋ ਧਰੋ ਧਿਆਨ ॥ Khalsa ist immer in meinen Gedanken.
ਉਪਮਾ ਖ਼ਾਲਸੇ ਜਾਤ ਨ ਕਹੀ ॥ Ein Lob auf die kastenlose Khalsa.
ਜਿਹਵਾ ਝਕ ਪਾਰ ਨਹਿ ਲਹੀ ॥ Sie stehen zu ihrem Wort.
ਸੇਸ ਰਸਨ ਸਾਰਦ ਸੀ ਬੁਧਿ ॥ Zu allen Zeiten üben sie sich in geistiger Kontrolle.
ਤਦਪ ਨ ਉਪਮਾ ਬਰਨਤ ਸੁਧ ॥ Sie verdienen es wahrlich.
ਯਾ ਮੈ ਰੰਚ ਨ ਮਿਥਿਆ ਭਾਖੀ ॥ Ich habe euch nicht einmal eine kleine Lüge erzählt.
ਪਾਰਬਰਹਮ ਗੁਰ ਨਾਨਕ ਸਾਖੀ ॥ Der perfekte Heilige Guru Nanak ist mein Zeuge.
ਰੋਮ ਰੋਮ ਜੇ ਰਸਨਾ ਪਾਂਊ ॥ Wenn all meine Poren sprechen könnten,
ਤਦਪ ਖ਼ਾਲਸਾ ਜਸ ਤਹਿ ਗਾਊਂ ॥ mit allen würde ich die Lobpreisung der Khalsa besingen.
ਹੌ ਖ਼ਾਲਸੇ ਕੋ ਖ਼ਾਲਸਾ ਮੇਰੋ ॥ Ich gehöre zur Khalsa und die Khalsa gehört zu mir.
ਓਤ ਪੋਤਿ ਸਾਗਰ ਬੂੰਦੇਰੋ ॥ In der stürmischen See bietet sie Schutz
ਖ਼ਾਲਸਾ ਅਕਾਲ ਪੁਰਖ ਕੀ ਫ਼ੌਜ ॥ Die Khalsa ist die Armee Gottes.
ਪਰਗਟਿਓ ਖ਼ਾਲਸਾ ਪਰਮਾਤਮ ਕੀ ਮੌਜ ॥ Sie wurde durch Seinen Willen (Hukam) erschaffen.
ਜਬ ਲਗ ਖ਼ਾਲਸਾ ਰਹੇ ਨਿਆਰਾ ॥ Solange die Khalsa wahrhaftig bleibt,
ਤਬ ਲਗ ਤੇਜ ਕੀਉ ਮੈਂ ਸਾਰਾ ॥ werde ich meine ganze Unterstützung ihr anbieten und zusichern.
ਜਬ ਇਹ ਗਹੈ ਬਿਪਰਨ ਕੀ ਰੀਤ ॥ Wenn sie den Wegen anderer folgt,
ਮੈਂ ਨ ਕਰੋਂ ਇਨ ਕੀ ਪਰਤੀਤ ॥ werde ich ihnen meine Unterstützung entziehen.


Anmerkung: Liebe Sangat, die Übersetzung von Gurmukhi ins Deutsche wurde so gut wie möglich übersetzt.

Katha: Khalsa Mero Roop Hai Khas
Guru Gobind Singh legte folgende Anweisungen für den Khalsa Panth fest:

Die 5 Gruppen die von der Khalsa zu meiden sind:

Diese 5 Gruppen sind von der Khalsa zu meiden. Sie haben das Haus des Gurus betrogen und sich gegen die Sikh Gurus und die Gurmat Lehre gestellt.

   1. Meene (Minas)

Der vierte Sikh Guru, Guru Ram Das hatte drei Söhne, der älteste war Prithi Chand, er hatte eine lebenslange Eifersucht und Feindschaft gegenüber seinem jüngsten Bruder Guru Arjan Dev, der anstelle von ihm den Thron des Gurus übertragen bekam. Prithi Chand verbündete sich mit den Gegnern des Guru Hauses, gegen seinen eigenen Vater, der das manifeste Licht von Akaal Purakh Waheguru, die vierte Form von Satguru Nanak Dev, auf Erden war. Guru Ram Das schickte Prithi Chand fort und nannte ihn "Meene". Seine Nachkommen sind diejenigen, die einen Brahmin beauftragten, den Sohn von Guru Arjan Dev, Guru Hargobind Sahib - zu vergiften. Dieser Brahmane schickte eine Hebamme zum kleinen Guru Hargobind Sahib, die Ihn mit Gift füttern sollte. Prithi Chand sandte ebenfalls einen Schlangenbeschwörer zu Guru Sahib, um eine giftige Schlange auf den Guru zu legen, die Ihn töten sollte. Alle Nachkommen von Prithi Chand werden Meene (Minas) genannt.

   2. Masands

Im Namen der Sikh Gurus sammelten die Masands Geld von der Sikh Sangat für Kar-Seva für die Gurudwaras etc. Die Masands begannen dieses Geld für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen. Sie wurden gierig und machtsüchtig. Diese Masands begannen die Sikh Gemeinde zu unterdrücken. Sie stellten sich gegen die Lehre der Sikh Gurus. Guru Gobind Singh hat Seine Sikhs vor den Masands gewarnt. Später hat Guru Gobind Singh mit dem Guru Khalsa Panth die Sikh Gemeinde von den Masands befreit.

    3. Ram Rai (Ram Raieeay)

Der siebte Sikh Guru, Guru Har Rai, hatte zwei Söhne, Ram Rai und Harkrishan Ji. Ram Rai entwickelte ebenfalls eine Missgunst gegenüber seinem kleineren Bruder, sowie gegen den späteren neunten Sikh Guru, Guru Tegh Bahadur. Der Mogulherrscher Aurangzeb wollte ein Treffen mit dem Guru. Guru Har Rai schickte daraufhin Seinen Sohn Ram Rai zu Aurangzeb, um die Fragen, die der Mogulherrscher hatte, zu beantworten. Guru Har Rai sagte Seinem Sohn zuvor, dass er unter allen Umständen der Gurbani, dem direkten Wort des formlosen Schöpfers und dem Guru Haus, treu bleiben sollte. Ram Rai hörte nicht auf die Anweisung und Bitte seines Vaters. Um den Mogulherrscher Aurangzeb nicht zu verärgern und diesem zu gefallen, änderte Ram Rai selbständig eine Zeile von "Gurbani", dem Wort Gottes/Gurus, aus dem Adi Guru Granth ab. Als Ram Rai zurück von Aurangzeb kam, schickte Guru Har Rai Seinen Sohn für immer fort und sagte ihm:

Jeder Sikh, der Gurbani fürchtet, wird den Weltozean ohne Anstrengung überqueren. Wer dem Guru liebevoll ergeben ist, ist mein Sikh. Diejenigen, die Gurbani nicht fürchten und respektieren, sind nicht meine Sikhs.
(Quelle: Sri Gur Pratap Suraj Granth Panna 3344-45)

Der Sikh Guru teilte Ram Rai mit, er solle in die Richtung gehen, in die er schaut und nicht mehr zurückkehren. Ram Rai hatte nie Kinder, wobei dies sein grösster Wunsch war. Ram Rai verfügte über enorme spirituelle Kräfte, konnte aber selbst seine eigenen Wunsch nicht erfüllen. Er ging in den Dienst zu Aurangzeb. Ram Rai ernannte seine eigenen Masands und seine Anhängerschaft begann ihn "Guru" zu nennen. Ram Rai fand bis zu seinem Lebensende keinen Seelenfrieden.
Die Khalsa sollte diejenigen, die die Gurbani nicht respektieren und die Gurmat Lehre abändern oder beleidigen (Beadbi begehen), strikt meiden.

    4. Dhir Maleeay

Dhir Mal war der ältere Bruder von Guru Har Rai, dem siebten Sikh Guru. Dhir Mal entwickelte eine Feindschaft gegenüber seinem Bruder und zuvor gegen Guru Hargobind Sahib, dem sechsten Sikh Guru. In Kiratpur Sahib proklamierte sich Dhir Mal selbst zum neuen Sikh Guru. Er nahm Geld und Geschenke von der Sikh Sangat entgegen, bis die Gemeinden vor Ort bemerkten, dass er nicht aufrichtig war und sich gegen die offiziellen Sikh Gurus stellte. Dasselbe tat Dhir Mal zur Zeit des neunten Sikh Gurus, Guru Tegh Bahadur. Dhir Mal proklamierte seinen eigenen Thron und beauftragte Sheehee Masand, den neunten Sikh Guru zu erschiessen. Die Sodhis von der Doab Kartarpur Region sind Dhir Mal's Nachkommenschaft. Von ihnen kam auch Vadbagh Singh. Während der Herrschaft der zwölf Misls entwürdigte und brannte der Gouverneur von Jalandhar den Tham Sahib Gurudwara nieder. Vadbagh Singh war ein Amritdhari, der erste getaufte Sikh des Dhir Mal Clans. Er hatte Angst vor den Mogul Herrschern, so dass er die anderen Singhs, die zu dem Zeitpunkt im Wald lebten, nicht informierte. Die Singhs nahmen an, dass Vadbagh Singh in die Berge verschwand, um einer Verurteilung zu entgehen. Der Dhir Mal Clan ist exkommuniziert und die Khalsa ist angeleitet, den Dhir Mal Clan zu meiden.

   5. Gangu Shaheeay und Hindaleeay

Gangu Shah, ein Brahmane, verriet Mata Gurji Kaur, die Mutter von Guru Gobind Singh, und seine zwei kleinen Söhne Baba Zorawar Singh und Baba Fateh Singh an die Mogulen. Gangu lieferte die kleinen Sahibzades an den Mogul Gouverneur Wazir Khan aus, der den Auftrag gab, die kleinen Sikh Prinzen lebendig einzumauern. Die Nachkommenschaft dieser Familien sind von der Khalsa zu meiden. Die Hindaleeay nahmen, wie die Minas, Änderungen an der Biographie von Satguru Nanak Dev vor und liessen Sikhs festnehmen, die gefoltert und getötet wurden. Shehee Masands waren diejenigen, die den neunten Sikh Guru hintergingen und Ihn erschiessen wollten. Wenn eine von den fünf erwähnten Gruppen "Amrit von den Panj Pyare" nimmt, im Einklang mit dem Rehat Maryada lebt, den Siri Guru Granth Sahib als ihren Ewigen Guru anerkennt, volles Vertrauen und Glauben in den Ewigen Shabad Guru hat, gelten sie als Brüder und Schwestern des Khalsa Panth.

Bhai Pinderpal Singh - Katha Vaisakhi
Raj Karega Khalsa
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