1746 Chota Ghallughara | 1762 Wadda Ghallughara | 1914 Komagata Maru | 1919 Jallian Wala Bagh Massaker | 1921 Saka Nankana | 1922 Sri Panja Sahib | 1964 Paonta Sahib Massaker | 1978 Amritsar Massaker | 1978 Kanpur Massaker | 1984 Operation Blue Star | 1984 Sikh Massaker Delhi | 1995 Der Fall Jaswant Singh Khalra

1921 - Das Saka Nankana Massaker

Das Nankana Massaker oder Saka Nankana ereignete sich in Nankana Sahib zu der Zeit des vereinten Indiens, im heutigen Pakistan. Dieses Ereignis stellt einen wichtigen Teil der Sikh Geschichte dar. In politischer Wichtigkeit kommt es dem Jallianwala Bagh Massaker im April 1919 nahe. Es bildet den Kern der Gurudwara Reform Bewegung, die von Sikhs im frühen 20. Jahrhundert gestartet wurde.

Eine friedliche Gruppe von reformierenden Sikhs wurden am 20. Februar 1921 im Gurudwara Nankana Sahib Ziel einer Attacke.

Anfang des 20. Jahrhunderts stand der Gurudwara Nankana Sahib unter der Leitung von Mahant Narayan Das. Dieser Gurudwara besass über 19.000 acre (77 km2) fruchtbares Land, das enorme Einnahmen im Jahr erzielte. Es wurde bekannt, dass sich Mahant Narayan Das der Korruption und dem Beadbi (Sakrileg) schuldig machte.

1920 wurde in Dharowal im District Sheikhupura, eine Versammlung abgehalten, um die Sikh Sangat von den Vorkommnissen, die innerhalb im Gurudwara Nankana Sahib stattfanden, zu informieren. Seit der Zeit, als die Sikhs durch die Unterdrückung der Mogulen Zuflucht suchend in die Berge vertrieben worden sind, stand Sri Nankana Sahib und sechs weitere in der Stadt unter der Kontrolle des Udasi Ordens. Einige dieser Vertreter, behandelten die Sikh Gurudwaras wie ihren eigenen Besitz. Sie führten ebenfalls Praktiken und Zeremonien ein, die im Sikh Glauben nicht erlaubt sind. Mitglieder dieses Ordens wurden korrupt. Der Udasi Orden wurde ursprünglich von Baba Sri Chand, dem Sohn von Satguru Nanak Dev gegründet. Dieser Orden war immer unterstützend und hilfsbereit gegenüber den Sikh Gurus und der Sikh Sangat gewesen. Aufgrund der engen Verbindung zum Guru Haus gibt es bis heute eine tiefe Freundschaft und Verbundenheit.

Auf der Versammlung der Sikh Gemeinde wurde einstimmig beschlossen, dass Mahant Narayan Das aufgrund seines Fehlverhaltens und der Korruption gehen muss. Als er gebeten wurde dies zu tun, traf er seine eigenen Vorbereitungen. Zur selben Zeit wurde ein Sikh Gurudwara, Gurudwara Babe di Ber in Sialkot, aus der priesterlichen Kontrolle am 5.Oktober 1920 von den Sikhs befreit und wieder übernommen. Dieses historische Ereignis stellte den Beginn der Gurudwara Reform Bewegung dar. Am 14. Februar 1921 trifft sich der Mahant mit seinen Mitarbeitern, um einen Plan auszuarbeiten, um die Sikh Führer am 5. März in Nankana Sahib zu töten. Der Mahant heuerte 400 Söldner - inklusive Pashtuns, afghanischer Herkunft zu einem Monatssold von 20 Rupien an, um die Sikh Sangat zu beseitigen.

Bhai Kartar Singh Virk

Das Shiromani Komitee erneuerte die Einladung an den Mahant zu Gesprächen im Gurudwara Khara Sauda, um das Problem zu lösen. Der Mahant erschien nicht zum vereinbarten Termin. Er bot darauf an, sich am 15. Februar 1921 in Sheikupura zu treffen, auch dort erschien er nicht zum vereinbarten Termin. Beim dritten Versuch versprach er, am 16. Februar in die Residenz von Sardar Amar Singh Lyall Gazette zu kommen. Auch dieses Treffen fand nicht statt.

Am 17. Februar 1921 wurde in der Versammlung des Komitees beschlossen, dass zwei Jathas (Gruppen), eine geführt von Bhai Lachmann Singh und eine weitere von Bhai Kartar Singh Virk (alias Jhabbar) in Chander Kot am 19. Februar zusammenkommen wird, um mit Mahant Narayan Das zu reden. Es wurde am 19. Februar eine Versammlung abgehalten, in der beschlossen wurde, dass die Jathas am 20. Februar nicht nach Sri Nankana Sahib gehen sollen. Bhai Kartar Singh Jhabbar war bei diesem Treffen anwesend. Er wurde über die Veränderungen informiert und beauftragt, Bhai Lachmann Singh darüber zu informieren. Bhai Kartar Singh Jhabbar teilte umgehend Bhai Waryam Singh mit, nach Chander Kot zu gehen, damit die Jatha aufgehalten wird.

In Übereinstimmung mit den ursprünglichen Plänen erreichte Bhai Lachmann Singh mit seiner Jatha von ca. 150 Singhs Chander Kot in der Nacht des 19. Februar und wartete auf Bhai Kartar Singh Jhabbar und seine Gruppe. Bhai Waryam Singh überbrachte die Neuigkeit, dass die Jatha nicht zum Gurudwara geführt werden sollte. Er zeigte ihnen den Brief mit der neuen Entscheidung des Komitees. Bhai Tehal Singh bestätigte, dass bereits ein Ardas (Bitt- und Fürgebet) durchgeführt wurde und die Jatha gehen wird.

150 Sikhs, angeführt von Bhai Lachmann Singh betraten am Morgen des 20. Februar 1921 das Heilige Gelände. Der Mahant erhielt bereits am Abend des 19. Februar die Nachricht, das die Jatha in Chander Kot angekommen ist.

Nachdem sich die Jatha der Singhs hingesetzt hatte, gab der Mahant das Signal an seine Männer, den Plan auszuführen. Als der Angriff begann, sangen die Sikhs ihre Heiligen Hymnen. Bhai Lachmann Singh wurde niedergestreckt, als er vor dem Siri Guru Granth Sahib sass. 26 Singhs wurden durch die Kugeln im Hof zu Märtyrern, während ungefähr 60 weitere, die sich im Darbar Sahib befanden, erschossen wurden. Bhai Dalip Singh, ein geachteter Sikh, der den Mahant auf dem Pferd erkannte, kam auf Narayan Das zu und wollte ihn beruhigen, das er mit dem Töten aufhören muss. Daraufhin tötete der Mahant Bhai Dalip Singh, er verstarb vor Ort. Die Zahl der Sikh Opfer wird zwischen 82 und 156 angegeben.

Als diese Nachricht den Punjab erreichte, waren bereits 20 Pathans festgenommen und der Gurudwara wurde verschlossen. Die Kontrolle der Stadt wurde der Armee übergeben. Sardar Kartar Singh Jhabbar ging am 21. Februar mit seiner Jatha zu dem Gurudwara um die Schlüssel einzufordern. Der Commissioner Mr. King informierte ihn, sollte er versuchen die Stadt zu betreten, werde die Armee das Feuer eröffnen. Bhai Kartar Singh Jhabbar und die 200 Singhs der Jatha hörten nicht auf den Commissioner und näherten sich der Stadt. Es kam zu der Situation, wo die Sikhs vor den Engländern und den korrupten Mahants standen, und fest entschlossen waren, den Gurudwara Sri Nankana Sahib zu retten. Der Commissioner Mr. Curry warnte zunächst die Sikhs, dass sie alle erschossen werden würden, wenn sie jetzt nicht sofort gehen würden. Die Sikh Sangat blieb stehen und forderte die Schlüssel des Sikh Gurudwaras ein. Um ein weiteres Massaker zu vermeiden, übergab der englische Commissioner die Schlüssel an Bhai Kartar Singh Jhabbar.

Am 22./23. Februar wurden die Körper der getöteten Sikhs nach der Sikh Tradition verbrannt. Der Mahant und einige der Pathans erhielten die Todesstrafe für dieses Verbrechen. Das Höchste Gericht verkündete am 3. März 1922 das Urteil über Narayan Das's Berufung, dass seine Strafe auf lebenslange Haft verringert wird. Die Nachricht über das Nankana Sahib Massaker schockierte das ganze Land. Sir Edward MacLagan, der Gouvernor des Punjab, besuchte den Ort am 22. Februar 1921. Am 3. März erfolgte der Besuch der muslimischen Führer Shaukat Ali und Muhammad Ali, um den Opfern des Massakers zu gedenken. Prinzessin Bamba Duleep Singh, Tochter von Maharaj Duleep Singh, kam in Begleitung von Sir Jogendra Singh, um ihren Respekt und die Huldigung in Erinnerung der friedvollen Sikh Märtyrer zu überbringen.

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